Aufruf!


Rückblick auf das gemeinsame Konzert
der Ökumenischen Songgruppe Schildesche zusammen
mit dem Kirchenchor des Pastoralverbandes Schildesche-Jöllenbeck
im Jubiläumsjahr “100 Jahre Pfarrkirche St. Johannes Baptist”

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Am Sonntag, den 11. März 2012 um 17°° erklang in der sehr gut besuchten Kirche St. Johannes Baptist in Bielefeld-Schildesche ein wahrlich besonderes Konzert. Wie schon Pfarrer und Dechant Klaus Fussy in seiner Begrüßung hervorhob: Es war eine Symbiose zweier Stilrichtungen, Neues Geistliches Lied (NGL) und klassische Kirchenmusik – zwei grundverschiedene Chöre, gleichzeitig ein Zwei-Generationen-Konzert. Auf den Nenner gebracht: eine gelungene Herausforderung! Beide Chöre bildeten optisch eine Einheit (schwarz-weiß gekleidet) und ergänzten sich, wobei die jungen Stimmen der Songgruppe für den Kirchenchor gewiss eine Bereicherung waren.
Es wurde nicht nur zusammen musiziert, sondern jeder Chor präsentierte auch zwei Werke in eigener Aufführung. So ist hier besonders das romantische Werk “Preis und Anbetung” vom Kirchenchor hervorzuheben, Leitung Arnold Krüger.
Die inhaltliche Planung ging vom Leiter der Songgruppe, Johannes Neugebauer aus. Im Mittelpunkt stand die von ihm komponierte Johannes-Kantate zum 100-jährigen Bestehen der Kirche, betitelt “Aufruf! Johannes der Täufer” – ein zeitnahes Stück zur Gestalt des Täufers Johannes, zugleich Namenspatron der Kirchengemeinde, das den modernen Menschen zum Nachdenken bringt, indem es den „Zeitgeist“ artikuliert, indem es Missstände anklagt und innerlich aufrührt. Aber auch die positive „Botschaft“ des Johannes kommt nicht zu kurz; so heißt es im Refrain unter anderem: “Aufruf! Hört den Ruf! … Baut Mauern ab! Hungert nach Frieden und dürstet nach Recht! … Sprecht immer Wahrheit und handelt also! Nehmt Gott in euch auf!” Anknüpfend an eine alte Melodie (Sankt Johannes hoch in Gnaden) erfolgt inhaltlich und musikalisch der Übertrag in die heutige Zeit, rhythmisierend, mit instrumentalen Zwischenspielen, Sologesängen und Sprechversen.
Zwei Lesungen von Friedrich M. Rueß aus seiner Schrift über den „Täufer” sorgten für geistige Nahrung und vertieften die Botschaft dieser Kantate.
Die Aufführung bestach nicht nur durch die sängerische Frische und durch die rhythmische Ausführung, sondern zugleich durch die Fähigkeit, eigene Instrumentalspieler einzusetzen, ob Klavier (Erich Grevelding im Wechsel mit Bernhard Hübner), Djembé (Johannes Zinn), Geige (Viola Engels), Klarinette, (Fabian Grevelding), einfühlsam oder deklarierend, stets wurde sehr sauber zum Gesang gespielt und bereicherte den gesamten Chorklang. Die beiden von der Songgruppe allein dargebotenen Lieder “Jeder Tag ist ein Geschenk” und “Aus deiner Hand kommt alles Leben” zeigte die Vielschichtigkeit der Gestaltung, interessante Arrangements, und überhaupt die Freude, gemeinsam zu musizieren.
Aber auch a capella zu singen ist wohl kein Problem: Beim “Jubilate Deo”, von dem Ungarn Laszlo Halmos 1945 komponiert, überzeugte der Gesamtchor in sauberer Intonation. – In dem abwechslungsreichen Programm kam auch der Gemeindegesang nicht zu kurz. Ein wahrlich gelungenes Konzert der ca. 55 Mitwirkenden: Der lang anhaltende Applaus galt ihnen als Dank und Ermunterung für weitere Konzerte.

(Christel Weihrauch, Leiterin des Flötenorchesters FLAUTI PARLANDI)

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